Gartenarbeit besteht im November größtenteils aus Winterschutz
Im elften Monat des Jahres brechen die letzten Wochen für Gartenarbeit an, denn die Ernten erreichen das Finale und der Garten benötigt Frostschutz. Trotzdem dürfen und sollten Sie weiterhin pflanzen und müssen den Garten allgemein pflegen, weil Sie die Grünfläche so optimal auf die kalte Zeit vorbereiten. Ein gut erhaltener Garten aus dem Vorjahr gewährleistet ein erfolgreiches neues Gartenjahr.
Routinearbeiten im Garten
Die letzten Herbstwochen und der Winter stehen vor der Tür. Nun gilt es, Haus und Garten auf frostige Zeiten vorzubereiten und schenken Sie auch Ihren Gartengeräten- und Werkzeugen Beachtung.
Haus und Garten auf den Winter vorbereiten
Töpfe und Krüge aus Terrakotta und Keramik reagieren empfindlich auf Frost und reißen ein. Reinigen Sie diese Gefäße und gewährleisten Sie materialgerechte Überwinterung.
Ordnen Sie Ihre Werkzeugkästen und räumen Sie Ihren Schuppen und die Garage auf – so können Sie im Frühjahr gut vorbereitet wieder starten.
Vergessen Sie die Gartenbewässerung nicht und drehen Sie Wasserhähne im Außenbereich ab. Leeren Sie die Regentonne sowie Ihre Gartenschläuche und säubern Sie sie. Außerdem empfiehlt sich die Aufbewahrung in frostfreien Räumen, sonst platzen die Utensilien oder der Kunststoff wird spröde.
Wenn das Wasser in Gießkannen und Tonnen gefriert, verschließt die obere Schicht das Gefäß. Falls das darunterliegende Wasser ebenfalls einfriert, dehnt es sich aus und sprengt das Material – Risse entstehen.
Kälte schadet auch Ihren Gartenpumpen, Filtern, Rasensprengern und anderen empfindlichen Elementen, daher montieren Sie die Bauteile ab und lagern sie frostgeschützt. Wasserschläuche sollten ebenfalls besser im Keller gelagert werden. Säubern Sie die Teile, damit sie im kommenden Jahr funktionstüchtig zur Verfügung stehen.
Der Rasen wächst langsamer als in den vorigen Wochen. Mitte oder Ende November können Sie das Grün letztmalig schneiden. Betragen die Temperaturen in den nächsten Wochen mindestens 10 °C, können Sie den Rasen nochmals kürzen. Entfernen Sie außerdem herabgefallenes Laub vom Rasen, damit er während der kalten und dunklen Monate genug Licht abbekommt.
Bevor starke Kälte eintritt, sollten Sie sich noch um Ihre Pflanzen kümmern und die Beete und Zieranlagen mulchen. Die Schutzschicht bewahrt den Boden vor übermäßiger Kälte und Erosion. Als Mulchschicht können Sie das Laub verwenden, das Sie vom Rasen absammeln.
Gartenmöbel winterfest einlagern
Reinigen Sie Ihre Gartenmöbel und stellen Sie sie an einen frostgeschützten Ort. Andernfalls rosten Metallteile durch Schnee und Regen beziehungsweise reißen Kunststoffteile ein.
Gartengeräte säubern und warten
Ihre Gartenwerkzeuge arbeiten im nächsten Jahr wieder zuverlässig, wenn Sie sie vor Kälteeinbruch reinigen und bei Bedarf ölen. Falls nötig, reparieren Sie die Geräte. Bewahren Sie die Utensilien an einem trockenen Platz auf, hier überwintern sie unbeschadet und vor Rost geschützt.
Gartenscheren und Spaten bedürfen besonderer Aufmerksamkeit. Mit einer Drahtbürste, Wasser und Spiritus reinigen Sie die Geräte und lassen sie anschließend gut trocknen. Ölen Sie die Gelenke. Spatenblätter glänzen wieder, wenn Sie sie in einen Eimer mit scharfem Bausand einstechen. Danach reiben Sie die Spatenblätter mit einer Bürste oder einem Lappen ab und ölen mit Pflanzenöl.
Entfernen Sie Rasenreste von Ihrem Rasenmäher und verstauen Sie das Gerät bis zum Frühjahr. Jetzt ist die richtige Zeit, um ein stumpfes Rasenmähermesser zu schärfen.
Ihren Benzin-Rasenmäher säubern Sie umfangreich und den Motor keinesfalls mit einem Hochdruckreiniger bearbeiten. Eindringendes Wasser schadet der Technik. Tanken Sie den Kraftstofftank bis zum oberen Rand und schließen den Benzinhahn. Starten Sie den Rasenmäher und lassen ihn so lange laufen, bis er wegen Kraftstoffmangel selbst ausgeht. Dieses Vorgehen leert den Vergaser und er verharzt während der Winterpause nicht.
Bei Rasenmähern mit Elektrostartern klemmen Sie am Ende die Batterie ab. Zur effizienten Vorbereitung des Rasenmähers zählt der Austausch des Motoröls und des Luftfilters in einer Fachwerkstatt. Überprüfen Sie auch das Messer auf Qualität und lassen Sie es bei Bedarf nachschleifen.
Nicht nur Ihre Geräte brauchen Ihre Aufmerksamkeit, um den Winter zu überstehen, auch Ihre Pflanzen wollen umsorgt sein. Ihre Kübelpflanzen brauchen individuelle Pflege.
Frostempfindliche Pflanzen schützen, Kübelpflanzen auf Kälte vorbereiten
Dahlien und Gladiolen reagieren sehr frostempfindlich und bedürfen guter Vorbereitung auf die kalten Monate. Nehmen Sie die Knollen behutsam aus dem Boden und entfernen Sie die Erde. Trockner Sand oder trockene Humuserde und ein trockener, aber kühler (nicht frostiger) Standort eignet sich gut als Winterlager für Dahlien und Gladiolen.
Schneiden Sie Ihre Dahlien außerdem komplett ab und roden Sie die Knollen. Andernfalls stirbt die Pflanze unter dem Frost.
Sorgen Sie dafür, dass das Wasser aus Ihren Pflanzkübeln ablaufen kann und stellen Sie die Behältnisse nicht direkt auf den Boden. Zudem gefrieren die Töpfe und zerspringen.
Kübel, in denen nicht winterharte Pflanzen stehen, überwintern im Haus. Dies betrifft unter anderem Schmucklilien, Oleander und Zitrusfrüchte. An einem frostfreien, hellen Stellplatz fühlen sich die Pflanzen wohl. Die Raumtemperatur darf 5 °C nicht wesentlich überschreiten. Keller, Garage und ein unbeheiztes, aber isoliertes Gewächshaus bieten sich als sicheren Stellplatz an.
Alternativ schützen Sie frostempfindliche Pflanzen mit Vlies- oder Kälteschutzmatten.
Tipp: Sie können sich einen Unterstellplatz im Gewächshaus während der Herbst- und Wintermonate für Ihre Pflanzen mieten. Manchen Gärtnereien bieten diesen Service an.
Gießen Sie die Pflanzen nur mäßig.
Die Veredelungsstelle Ihrer Rosen schützen Sie vor Frost, indem Sie die Pflanzen anhäufeln.
Laub entsorgen – die umweltfreundliche Lösung
Zur Gartenpflege gehört auch die Entsorgung von Laub – eine wichtige Maßnahme vor Frostbeginn.
Aus Laub können Sie Komposterde gewinnen oder ihn als Frostschutz verwenden.
Unter Gehölzen und auf Schattenbeeten können Sie Laub als Mulch liegen lassen. Schattenstauden und schattenverträgliche Bodendecken leben problemlos von ihrem Naturstandort und ertragen die Laubauflage gut.
Beetstauden und Rasen fehlt Licht, wenn Laub aufliegt. Entfernen Sie die Blätter und verteilen Sie unter Bäumen und Sträuchern oder verwerten Sie sie als Kompost.
Aufgesammeltes Laub verteilen Sie unter Ihren Bäumen und Sträuchern oder verwerten es als Kompost.
Ihren Beeten können Sie mit Kompost ebenfalls Gutes tun und somit den Boden auf kalte Monate vorbereiten.
Kompost auf Beete verteilen und Boden vorbereiten
Auf abgeräumten Beeten verteilen Sie Kompost in einer rund ein bis zwei Zentimeter dicken Schicht auf.
Schnittgut aus Beeten und Laub häufen Sie separat an. Hier können die Pflanzenreste verrotten. Die Verrottungszeit hängt von der Zusammensetzung des Abfalls ab und kann bis zu drei Jahre dauern.
Ihren Boden sollten Sie vor Frost, Trockenheit und rauem Klima schützen. Abgeernteter Boden ist schutzlos und anfällig für Erosion und Verschlämmung. Graben Sie schwere Böden um, lockern Sie leichte und mittelschwere Böden nur auf.
Eine Mulchdecke aus Ernteresten, Laub, Rinde oder Stroh schützt Beete zuverlässig.
Ihre Bäume dagegen benötigen eine Umpflanzung, um den Winter zu überstehen.
Pflanzen und Umpflanzen
Der November bietet die Chance für Neupflanzungen von Bäumen. Im gleichen Zug sollten Sie empfindliche Vertreter an einen geeigneten Standort umsetzen.
Bäumen einpflanzen und umpflanzen
Den Boden lockern Sie auf und graben ein Loch, das der Baumwurzel ausreichend Platz bietet. Mischen Sie der Erde organischen Dünger bei und wässern Sie den Baum gut.
Jungen Bäumen gewährleisten Sie Stabilität, indem Sie sie an einen Pfahl binden, um Wurzelriss durch Winddruck zu vermeiden.
Die Umpflanzung gelingt nur in der Vegetationsruhe in der Zeit von November bis April und in nicht gefrorenem Boden. Zudem sollten Sie darauf achten, dass der Baum mindestens die Hälfte seines Laubes bereits abgeworfen hat.
Das heruntergefallene Laub sollten Sie dann zeitnah vom Rasen entfernen, um die Gesundheit der Grünfläche zu erhalten.
Rasenpflege
Laub beseitigen und Rasenschäden vorbeugen
Rechen Sie herabgefallene Blätter vom Rasen, sonst fault es und raubt Ihrem Rasen und typischen Beetstauden das Licht. Zudem kann das Gras an Schneepilz erkranken, wenn Schnee die Blätter samt Rasen bedeckt. Betroffene Rasenstellen sterben ab und müssen im Frühjahr erneuert werden.
Obst- und Gemüsegarten
Widmen Sie sich weiterhin Ihrem Nutzpflanzen-Bereich, denn der November bringt neue Aufgaben für Ihren Obst- und Gemüsegarten.
Den Fokus richten Sie auf Ihre Obstbäume, aber auch das Gemüse bedarf Ihrer Aufmerksamkeit. Jetzt können Sie verschiedenes Gemüse ernten und sich in den kalten Monaten gesunde Kost gönnen.
Leimringe an Obstbäumen anbringen
Befestigen Sie im November Leimringe an Ihren Obstbäumen, denn jetzt klettern weibliche Frostspanner in Baumkronen. Hier legen sie ihre Eier ab. Im Frühjahr schlüpfen die Raupen und fressen junge Blätter bis zur Mittelrippe ab.
Leimringe verhindern den Befall durch Frostspanner. Vergessen Sie die Leimringe nicht an neu gepflanzten Obstbäumen.
Obstbäume pflanzen
Obstbäume gedeihen kräftig, wenn Sie sie in diesem Monat pflanzen. Wichtig ist, die Bäume vor dem ersten Frost einzusetzen. Sie können bestimmte Sorten bis kurz vor der Winterruhephase einpflanzen, zum Beispiel Apfel, Kirsche und Birne.
In hohen Lagen pflanzen Sie widerstandsfähige Obstgehölze. Edelsorten reagieren auf raues Klima und sind individuell anfällig für Krankheiten. Beständige Apfelsorten für raues Klima sind zum Beispiel „Graham“ und „Jakob Fischer“.
Schützen Sie die Rinde der gepflanzten Bäume mit einem Kalkanstrich vor Spannungsrissen bei Kälte und intensiver Sonneneinstrahlung.
Letzte Ernten
Vergessen Sie bei der Arbeit Ihre Belohnung nicht, denn diesem Monat können Sie noch Gemüse ernten.
Tipp: Lesen Sie dazu unseren Beitrag „Gemüse für den Winter einlagern„.
Meerrettich, Spinat, Rosenkohl und Rote Beete sind reif und können geerntet werden.
Möhren, Weißkohl und Sellerie lassen sich gut im kühlen Keller lagern (vorher Schmutz abbürsten, nicht waschen). Die ideale Lagertemperatur liegt knapp über dem Gefrierpunkt; die Luftfeuchtigkeit sollte rund 95 % betragen. Verarbeiten Sie verletztes Gemüse sofort oder machen es haltbar.
Nach der Ernte widmen Sie sich Ihren Blumen – düngen und pflanzen ist angesagt.
Blumen
Ihre Rosen brauchen Unterstützung durch Dünger, um die kalten Tage zu überstehen.
Rosen düngen
Düngen Sie mit abgelagertem Pferde- oder Rindermist, indem Sie eine Schicht bis über die Veredelungsstelle auftragen. Kompost eignet sich ebenso.
Frühjahrblüher und Blumenzwiebeln pflanzen
Pflanzen Sie jetzt Krokusse, Narzissen und andere Frühblüher ein. Wählen Sie die Zeit vor dem ersten Bodenfrost und setzen Sie die Blumenzwiebeln doppelt so tief ein wie sie hoch sind.
Rosenpflanzzeit
Erwerben Sie Rosen als Wurzelware, damit die Pflanzung gelingt und schneiden Sie die Wurzen zurück. Wässern Sie vorher ausreichend und setzen Sie die Rose so tief, dass die Veredelungsstelle rund fünf Zentimeter über dem Boden liegt.
Hecke pflanzen
Auch für Heckenpflanzung ist der November ein geeigneter Monat. Hainbuche und Rotbuche wachsen jetzt gut. Setzen Sie die Pflanzen in gleichmäßigen Abständen in lockere Erde, die Sie mit Kompost aufbessern.
Kürze Sie anschließend alle Triebe, um dichten Wuchs zu fördern.
Gartenteich
Anschließend sollten Sie an Ihrem Teich arbeiten und Vorbereitungen für den Winter treffen. Mit wenigen Maßnahmen schützen Sie Fische und Pflanzen vor Frost.
Laub entfernen
Sammeln Sie Laub vom Wasser, sonst saugen sich die Blätter voll, sinken und verrotten nur langsam. Dort setzt es Faulgase frei und gefährdet die Wasserqualität. Kontrollieren Sie Ihren Teich daher regelmäßig auf Laub und entfernen Sie die Blätter schnellstmöglich.
Teich vor Frost schützen
Setzen Sie Styropor als Eisfreihalter in den Teich. So verhindern Sie Einfrieren und schützen Ihre Fische. Die Teichpumpe sollte ebenfalls vor Frost geschützt werden und aus dem Teich entfernt werden.
Empfindliche Pflanzen schützen/Schwimmpflanzen auf Winter vorbereiten
Frostempfindliche Pflanzen, wie Wassersalat, überwintert ideal an einem kühlen, hellen Platz im Haus.
Einige Schwimmpflanzen stammen aus tropischen Gebieten und sind nicht frosthart; sie gehören in den Wintergarten. In Mini-Teichen und Wasserschalen gedeihen sie weiterhin, sind geschützt und wirken dekorativ.
Fazit
Im November gibt es für Gärtner weniger zu tun als in den vorigen Monaten – viel dreht sich um Frostschutz. Es stehen auch Baum- und Blumenpflanzungen und Ernten an sowie die Pflege von Gartenmöbeln- und Werkzeugen.
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